Als ich die Verabschiedung hinter mir hatte, traf ich eine Freundin, die ich bereits lange kannte, aber noch nie persönlich traf.
Ich verbrachte einen wunderbaren Nachmittag mit ihr und ihrem Freund und durfte viele neue Dinge über Schweden und Dänemark lernen.
Als ich mich verabschieden wollte und überprüfte, wann mein Schiff nach Tallinn, Estland ablegen würde, bemerkte ich dass dieses schon vor einem Monat abgefahren war. Ich stellte fest, dass ich einen weiteren Tag in Stockholm feststeckte und erst am nächsten Tag ausreisen konnte.
Es war der erste Tag an dem ich alleine unterwegs war und an dem es bereits nicht nach Plan verlief.
Glücklicherweise boten mir die beiden an, bei ihnen zu übernachten und ich hatte so die Gelegenheit an der einmal im Jahr stattfindenden Kulturnacht teilzunehmen.
Ich genoss die gemeinsame Zeit sehr. Wenn immer sich eine Türe schliesst, wird sich eine andere öffnen.
Am nächsten Morgen, begleiteten sie mich dann noch auf das nächstgelegene Schiff, dass mich zurück in das Stadtzentrum brachte. Wir winkten uns gegenseitig zu und verloren uns daraufhin bald aus den Augen.
Gegen Abend brach ich auf und fuhr mit dem Schiff an den rund 30'000 Inseln Stockholms vorbei. Über Nacht gelangte ich von der Ostsee und dem baltischen Meer bis nach Tallinn.
Dort verbrachte ich einige Tage bis ich durch die erneute Überfahrt mit dem Schiff bis Helsinki gelangte. Diese nahm, auf Grund der deutlich kürzeren Distanz, nicht all zu viel Zeit in Anspruch.
Ich besichtigte Helsinki in zwei Tagen und setzte mich dann mitten in der Nacht in den Bus, mit dem ich nach fast einem Tag bis Inari im finnischen Lapland gelangte.
Als ich ankam, war es bereits spät am Abend. Glücklicherweise bleibt es so hoch im Norden oben fast 24 Stunden hell, so dass ich genügend Zeit hatte, meinen Schlafplatz für die Nacht einzurichten.
Am nächsten Tag packte ich alles zusammen und verbrachte lange Zeit im Ungewissen, ob mich ein Bus weiter befördern würde.
Zum Glück tauchte dieser dann auf und ich erreichte bald darauf Norwegen. Allerdings ereilte mich das gleiche Schicksal gleich nochmals, aber auch dieses mal, waren mir die Gegebenheiten gut gesinnt.
Generell verbrachte ich in den letzten Tagen viel Zeit mit Warten und mit einer stetigen Ungewissheit, ob und wie es weiterging, doch ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.
Ich übernachtete dann nochmals und gelangte am Nachmittag des nächsten Tages nach Honningsvåg, wo mein letzter Zwischenstopp sein würde, bevor ich das letzte kleine Stückchen an das Nordkapp fahren würde und danach damit beginnen würde, die Welt zu Fuss zu umrunden.
Innerhalb von wenigen Tagen reiste ich durch sechs Länder und vier derer Hauptstädte. Ich überwand 4000 km mit Auto, Schiff und Bus, nur um an meinen eigentlichen Startpunkt zu gelangen.
Als ich in Honningsvåg ankam wurde ich sehr emotional, da ich wusste mein Abenteuer würde zeitnah losgehen.
Ich war überreizt von den abermals unzähligen neuen Eindrücken. Ich beschloss mich dazu, mich ein paar Tage auszuruhen, die letzten Details zu organisieren und alles nochmals im Kopf durchzudenken.
Ich war ein freier Mann geworden, den es in die weite Welt zog, bereit dazu sein Leben für seinen Traum zu geben.
Wir alle sollten jeden Tag ein neues Leben beginnen.
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Ich bin dankbar für alles!
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